Dredging

Dredging ist eine effiziente und selektive Goldgewinnungsmethode, bei der ein Taucher mit seinem «Unterwasserstaubsauger» goldhaltiges Kies vom Flussgrund absaugt. Dabei wandert das Kies durch den Schlauch an die Oberfläche und wird auf der schwimmenden Dredge durch die Schleuse gespült. Hier wird das Gold aufgrund seiner hohen Dichte zurückgehalten, während das Kies hinter der Dredge wieder dem Fluss zugeführt wird.


Gold wird aufgrund der hohen Dichte nur an bestimmten Stellen im Fluss angereichert. Um diese Stellen finden zu können, ist viel Erfahrung erforderlich.

Dredging ist harte körperliche Arbeit. 6-8 Stunden tägliches Tauchen im kalten Wasser erfordert viel Kraft und Energie.

Am Ende des Tages wird die Schleuse entleert und das Gold mit der Pfanne vom restlichen Kies getrennt.


In Australien im Turon River

Die Erfahrungen mit Kollege Daniel Mona und einer 5" Triple Sluice Dredge in Australien sind wegweisend für mich. Hier fällt mein Entscheid, Berufsgoldsucher zu werden.

Turon Valley / Der Turon River ist auf seiner gesamten Länge Gold führend. Durch die reichen Goldfunde im Fluss um 1870 wurde nach den Goldadern im Berg gesucht. Das nahe gelegene Geisterstädtchen Hill End ist nun von Goldminenstollen unterhöhlt.

Camp / Die Goldsucher aus dem letzten Goldrausch haben nicht nur im Fluss ihre Spuren hinterlassen. Orangen- und Feigenbäume zeugen davon, dass der Goldrausch lange dauerte und die Miner an einer Selbstversorung interessiert waren.

Dredging / Im Fluss kniend den Saugschlauch zu führen war Knochenarbeit. Die Armlänge entsprach der Saugtiefe. Die Arbeit mit Kompressor und Taucherausrüstung wurde erst im Folgejahr aktuell.

Murphys Law / Enthusiasmus und Selbstvertrauen waren gross. Selbst unsere eigens versenkte Dredge schreckte uns nicht davon ab, den Motor in alle Einzelteile zu zerlegen und wieder funktionstüchtig zu machen.


In Kalifornien im Klamath River

Die Ausbildung in Kalifornien macht mich zum Advanced Dredge Production Specialist. Mit der Dredge wird der Kies vom Flussgrund durch einen erfahrenen Taucher abgesaugt und auf dem Floss über eine Waschrinne geführt. Spezifisch dichte Mineralien wie Gold und Eisenerz setzen sich ab.

Durch die Arbeit unter Wasser lerne ich, dass der Goldtransport und die Ablagerung physikalischen Gesetzmässigkeiten folgt. Goldablagerungen sind klar ausgebildet und liegen in horizontalen Schichten oder auf dem Felsgru

Dave McCracken / DER Dredger unter den Dredger. Seine Fachbücher sind ein absolutes Muss für jeden angehenden Goldsucher.

8" Dredge / Mit dieser Dredge wurde die "Paylayer" abgebaut. Wir arbeiteten in einer Wassertiefe von rund 5m.

Ready to go / Ein 7mm Neopren zum Warmhalten und 35kg Blei am Gurt um von der Strömung nicht weggespült zu werden.

10" Dredge / Die 10" war das Arbeitstier. Angetrieben von 2 VW-Motoren erzeugte sie den doppelten Durchsatz der 8" Dredge. Diese Dredge wurde zum Entfernen von Overburden (goldarmes Oberflächenkies) verwendet.


In Australien im Turon River

Während 13 Monaten erweitere ich meine Erfahrungen mit einer 5“ (Saugschlauchdurchmesser) Dredge im Turon River. In der näheren Umgebung liegen zahlreiche stillgelegte Goldminen aus dem Goldrausch um 1870, die das Gold aus der Primärlagerstätte abbauten. Da zu jener Zeit die Goldgewinnungsmethoden sehr rudimentär waren, konnte meist nur das grobkörnige Gold gewonnen werden. Der feine Goldstaub, der durch die Waschrinnen nicht zurückgehalten wurde, gelangte durch die steilen Seitenbäche in den Fluss und bildete neue Ablagerungen. Der Goldgehalt im Fluss wird somit nicht nur durch die natürliche Erosion erzeugt, sondern auch durch den „Abfall“ der Goldminen gespiesen. Dieser Einfluss macht sich mir in gewissen Flussabschnitten auf angenehme Weise bemerkbar.

Turon River / Rund 300 km westlich von Sydney schlängelt sich der Turon River durch trockenes, menschenleeres Gebiet. Entsprechend hoch ist die Schlangen-, Lizzard- und Kängurupopulation.

Camp / Schlafen im Zelt und Kochen über dem Feuer. Frischfleisch gibt es von wilden Kaninchen.

Konzentrat / Abends wird die Schleuse entleert und das Konzentrat ausgewaschen.

Ausbeute / Das Gold liegt voriegend in Form von kleinen Flitter vor. Einzelne Nuggets wiegen sogar bis zu 4g.


In Neuseeland im Pomahaka River

Der Antragsprozess für eine Mining Permit dauert nahezu 1 Jahr. Nach langen Verhandlungen mit dem Department of Conservation und Fish & Game wird die Mining Permit über 27 km des Pomahaka Rivers für 10 Jahre bewilligt. Dort arbeite ich mit meiner 6“ Dredge jeweils von November bis März bei einem Arbeitspensum von rund 750 Stunden pro Saison unter Wasser. November und März sind die kältesten Monate bei einer Wassertemperatur von 6°C, aber mit einem Warmwassersystem und einigen Grad Goldfieber ist vieles möglich.

Pomahaka River / Das untere Claimende liegt 400 m.ü.M., das obere Claimende 900 m.ü.M. Im Herbst und Frühling wird das Wasser 6°C kalt und nachts gibt es oft Frost.

An der Arbeit / Die Saugleistung der Dredge in Kombination mit einem systematisch arbeitenden Taucher macht den Durchsatz aus.

Pause / Nach einem 3-4 stündigen Tauchgang gibt es etwas zwischen die Kiemen. Anschliessend wird nochmals 3-4 Stunden getaucht. Der Kalorienverbrauch im kalten Wasser ist enorm.

Der Stoff aus dem die Träume sind.


In Neuseeland im Grey River

Das Bewilligungsverfahren für die Mining Permit vom Grey River ist in 6 Monaten abgeschlossen. Der Claim ist 20km lang und hier arbeite ich mit einer 8" Dredge. Weil der Fluss ein grosses Einzugsgebiet hat, muss bei Niederschlägen mit starken Hochwasser gerechnet werden.

Camp / Der Wohnwagen ist mit 3 Betten, Kühlschrank, Gasherd und Kleiderschrank ausgestattet. Der reinste Luxus fernab der Zivilisation.Unter dem Vorzelt lagern Ersatzteile für die Dredge.

Dredge Transport / Die rund 600kg schwere Dredge wird an einer geeigneten Stelle direkt auf dem Anhänger rückwärts in den Fluss gefahren und abgeladen.

Vorbereitungen / Flusstauchen mit einem 25 - 50kg schweren Bleigurt birgt viele Risiken. Vor dem Tauchgang wird das Material nochmals gründlich überprüft.

Vielversprechender Abschnitt / Eine schmale Schlucht, wo seit jahrhunderten Gold durchtransportiert wird, lässt auf eine reiche Ablagerung hoffen. In 4m Kiestiefe ist jedoch kein Bedrock erreichbar. Zu tief für ein effizientes Arbeiten.